Sonne, Sand und Meer werden oft mit Entspannung assoziiert, aber für manche bringen diese Elemente nicht die gewünschte Ruhe. Stattdessen können sie Stress, Frustration und sogar Angstzustände auslösen. Dieses Phänomen wird als „Stresslaxing“ bezeichnet, ein Begriff, der die Erfahrung beschreibt, dass Ihr euch gestresst fühlt, während Ihr versucht, euch zu entspannen.
Seit Jahrzehnten haben Forscher diese paradoxe Reaktion auf Entspannung untersucht. Vor vierzig Jahren ergab eine Studie, dass bis zu 50 % der Menschen während ihrer Auszeit Stress empfinden. Ihre Gehirne sind auf Sorgen und Überleben eingestellt, was ihre Fähigkeit zur Entspannung beeinträchtigen kann.
Viele Menschen verbringen ihre Zeit damit, sich um Nichtigkeiten zu sorgen, weil sie glauben, dass dies negative Folgen verhindern kann. Menschen mit generalisierten Ängsten oder einer Neigung zum Überdenken sind besonders anfällig für Stressabbau. Es kann auch Menschen betreffen, die von Leistung, Anerkennung oder dem Wunsch, etwas zu bewirken, angetrieben werden.
Paradoxe Ängste verstehen
Entspannungstraining, eine der ersten wissenschaftlich anerkannten psychologischen Behandlungen, zielt darauf ab, die „Kampf- oder Flucht“-Reaktion des Körpers zu verringern. Vereinfacht ausgedrückt hat unser Nervensystem ein Gaspedal und eine Bremse. Entspannungstechniken zielen darauf ab, das Gaspedal zu drosseln und die Bremse zu betätigen, um das Erregungsniveau zu senken und der Angst entgegenzuwirken.
Allerdings wirken nicht alle Entspannungstechniken bei jedem Menschen. Genauso wie verschiedene Schmerzmittel unterschiedliche Zwecke erfüllen, können verschiedene Entspannungsmethoden – wie progressive Muskelentspannung, autogene Phrasen, Zwerchfellatmung oder Achtsamkeit – für verschiedene Personen geeignet sein. Für Therapeuten ist es wichtig, mit einer Reihe von Techniken vertraut zu sein, um effektiv auf die individuellen Bedürfnisse eingehen zu können.
Paradoxe Angst kann auftreten, wenn Menschen ein erhöhtes Unbehagen empfinden, während sie versuchen, sich zu entspannen. Dies kann auf die Angst vor Kontrollverlust, Selbstbewusstsein oder das Hyperventilationssyndrom zurückzuführen sein, bei dem eine flache und schnelle Atmung zu Beschwerden führt. Manche Menschen fühlen sich ängstlich, wenn sie ihre Aufmerksamkeit nach innen richten, weil sie von Natur aus dazu neigen, auf äußere Bedrohungen zu achten. Das Verständnis und die Wahl der richtigen Entspannungstechnik können euch helfen, diese Ängste zu lindern.
Die Psychologin Natalie Dattilo empfiehlt Methoden wie Meditation, Yoga, Bewegung, Schreiben, Visualisierung, Muskelentspannung, Massage und Atemübungen zur Stressbewältigung. Wenn man die Ursachen versteht und wirksame Bewältigungsstrategien anwendet, kann man die Stressentspannung überwinden und die wahren Vorteile der Entspannung erleben.